Recruiting in der Energiebranche: Strategien zur Personalgewinnung für Unternehmen

Recruiting in der Energiebranche

Die Energiewirtschaft steht vor einer ihrer wohl größten Herausforderungen: Dem Fachkräftemangel. Bereits 2020 fehlten der Branche rund 1.000 Experten. Bis 2035 könnte die Zahl auf über 767.200 laut einer Studie im Auftrag der Grünen steigen. Um dem entgegenzuwirken, müssen Unternehmen aus der Energiebranche jetzt innovativ werden und ihre Recruiting-Maßnahmen und Employer Branding gezielt auf die Gewinnung von Fach- und Führungskräften ausrichten.

Warum Recruiting in der Energiebranche immer wichtiger wird

Die Energiewende und die Transformation der Energiewirtschaft stellen Unternehmen vor neue Aufgaben. Neue Geschäftsmodelle, erneuerbare Energien, Digitalisierung – um diese Bereiche voranzutreiben, benötigen Energieversorger, Netzbetreiber und Energiedienstleister dringend die passenden Fach- und Führungskräfte.

Doch der Arbeitsmarkt ist leergefegt. Spezialisten in den Bereichen Technik, IT, Vertrieb und Recht sind rar und extrem umworben. Hinzu kommt, dass in den kommenden Jahren viele Mitarbeiter in Rente gehen werden. Allein bei den großen Energiekonzernen sind das bis zu 70 Prozent der Belegschaft.

Die Energiebranche steht also vor einer großen Herausforderung:

  • Fachkräftemangel auf dem Arbeitsmarkt
  • Großer Bedarf an Experten für neue Aufgaben wie Energiewende
  • Alterung der Belegschaft und baldiger Ruhestand vieler Mitarbeiter

Ohne innovative Recruiting-Strategien und gezieltes Employer Branding werden die dringend benötigten Fachkräfte für die Branche nicht zu finden sein.

Folgen des Fachkräftemangels für die Energiewirtschaft

Der zunehmende Mangel an qualifizierten Mitarbeitern hat gravierende Folgen für Unternehmen der Energiebranche:

  • Verzögerungen bei der Umsetzung der Energiewende
  • Stockender Ausbau erneuerbarer Energien
  • Innovationsstau bei Geschäftsmodellen und Digitalisierung
  • Überlastung und Frust bei den verbleibenden Mitarbeitern
  • Abwanderung von Know-how durch offene Stellen
  • Verlust von Aufträgen und Umsatz
  • Schlechtere Wettbewerbsposition

Kurzum: Ohne geeignete Fach- und Führungskräfte sind die ehrgeizigen Ziele der Energiewende nicht erreichbar.

Ursachen des Fachkräftemangels

Doch warum gibt es überhaupt einen solchen Mangel an Experten in der Energiebranche? Folgende Trends und Entwicklungen spielen eine Rolle:

  • Demographischer Wandel: Viele Mitarbeiter der Babyboomer-Jahrgänge gehen bald in Rente.
  • Attraktivitätsproblem: Berufe aus der Energiewirtschaft gelten bei jungen Talenten als wenig sexy.
  • Konkurrenz um Talente: Insbesondere IT- und Tech-Experten sind auf dem Arbeitsmarkt heiß umworben.
  • Alterungsproblematik: In vielen Unternehmen sind die meisten Mitarbeiter zwischen 40 und 60 Jahre alt.
  • Nachwuchsmangel: Zu wenige junge Menschen entscheiden sich für eine Ausbildung im Energiesektor.
  • Unflexible Strukturen: Lange beharren manche Unternehmen der Branche auf veralteten Arbeitsmodellen ohne Home Office usw.
  • Mangelnde Weiterbildung: Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten zur Qualifizierung der Belegschaften fehlen teilweise.

Stellenanzeigen allein reichen für Recruiting in der Energiebranche nicht mehr aus

Stellenanzeigen in Printmedien und auf Online-Jobbörsen waren jahrzehntelang das gängigste Instrument der Personalgewinnung. Doch für die Ansprache der dringend benötigten Fachkräfte in der Energiebranche funktionieren klassische Stellenausschreibungen allein nicht mehr optimal.

Warum Energieunternehmen ihr Recruiting nicht auf Anzeigen beschränken sollten:

  • Passive Kandidaten werden nicht erreicht
  • Nur einseitige Kommunikation ohne Dialog
  • Kein Aufbau einer Arbeitgebermarke
  • Anzeigen wirken altbacken und wenig innovativ
  • Hohe Streuungsverluste durch Irrelevanz vieler Anzeigenportale
  • Textlastigkeit schreckt digital affine Talente ab
  • Fehlende Interaktionsmöglichkeiten für Bewerber

Anzeigen werden auch zukünftig ein Baustein der Personalgewinnung bleiben. Doch Unternehmen der Energiebranche benötigen ergänzende und innovativere Methoden, um im Wettbewerb um die knappen Fachkräfte bestehen zu können.

Wie funktioniert Recruiting im Energiesektor?

Das Recruiting von Fachkräften für die Energiewirtschaft umfasst verschiedene Bausteine:

  • Employer Branding: Positionierung als attraktiver Arbeitgeber durch Marketing
  • Active Sourcing: Direkte Ansprache passiver Kandidaten über Netzwerke und Headhunter
  • Social Recruiting: Gewinnung von Bewerbern über Social Media als auch Business-Netzwerke wie Xing und LinkedIn
  • Jobmessen: Präsenz auf Karriereevents von Hochschulen und in der Branche
  • Onboarding: Willkommenskultur und gute Einarbeitung neuer Mitarbeitender
  • Analytics: Kontinuierliche Messung und Optimierung aller Recruiting-Maßnahmen

Eine effektive Kombination dieser Methoden ist wichtig, um Top-Talente für die anspruchsvollen Aufgaben rund um Energiewende und Digitalisierung zu gewinnen.

Employer Branding: Wie Unternehmen der Energiebranche sich als attraktive Arbeitgeber positionieren

Um auch weiterhin die passenden Mitarbeitenden zu finden, müssen sich Unternehmen der Energiebranche als attraktive Arbeitgeber positionieren. Ein professionelles Employer Branding ist entscheidend.

Mit gezielten Maßnahmen lassen sich Bewerber ansprechen, die zur Unternehmenskultur passen:

  • Stellenanzeigen inhaltlich auf die Energiebranche zuschneiden
  • Arbeitgebermarken in der Energiewelt bekannter machen
  • Bewerbungsprozesse vereinfachen
  • Mitarbeitern einen Blick hinter die Kulissen ermöglichen
  • Benefits und Weiterbildungsmöglichkeiten hervorheben

Auch die Ansprache von Quereinsteigern und die Personalsuche über Headhunter können sich lohnen.

Employer Branding in der Energiebranche: Beispiele und Tipps

Hier sind einige konkrete Möglichkeiten für Unternehmen im Energiesektor, sich durch Employer Branding als attraktive Arbeitgeber darzustellen:

  • Modernes Berufsbild vermitteln: Energieberufe sind hochtechnisiert und vielseitig
  • Vorteile der Branche herausstellen: Sichere Jobs, sinnstiftende Aufgaben, Zukunftsfähigkeit
  • Benefits anpreisen: Flexible Arbeitszeiten, mobiles Arbeiten, betriebliche Gesundheitsförderung
  • Work-Life-Balance betonen: Energiebranche ist familienfreundlich und bietet Vereinbarkeit
  • Weiterbildung stärken: Zuschüsse für Zertifikate, Masterstudium usw. anbieten
  • Mitarbeiterevents organisieren: Gemeinsame Teambuilding-Aktionen schaffen Wir-Gefühl
  • Nachhaltigkeit hervorheben: Unternehmen engagiert sich für Umwelt- und Klimaschutz
  • Authentizität wahren: Eigene Unternehmenswerte und Kultur authentisch kommunizieren
  • Vielfalt leben: Diversität und Chancengleichheit als Teil der Arbeitgebermarke positionieren
  • Social Media nutzen: Karrierekanäle auf LinkedIn, Instagram etc. bespielen und interagieren

Mit einem langfristigen Programm zum Employer Branding können sich Firmen der Energiebranche als attraktive Arbeitgeber am Markt differenzieren und im Wettbewerb um Talente bestehen.

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Active Sourcing: So gelingt die Rekrutierung von Spezialisten für die Energiewirtschaft

Neben dem Employer Branding sollten Unternehmen aus der Energiebranche auch Active Sourcing betreiben, um gezielt die passenden Fach- und Führungskräfte zu finden. Dabei kommt es darauf an, die richtigen Kanäle und Methoden zu nutzen:

  • Stellenanzeigen auf einschlägigen Jobportalen schalten
  • Headhunting: Personalberater beauftragen, um aktiv Kandidaten anzusprechen
  • Karriereseiten mit Stellenausschreibungen bundesweit bewerben
  • Social Media nutzen, um mit potenziellen Bewerbern in Kontakt zu treten
  • On- und Offsite-Jobmessen besuchen
  • Interne Empfehlungen nutzen

Mit einer langfristigen, durchdachten Recruiting-Strategie können Unternehmen dem Fachkräftemangel entgegenwirken und die Energiewende mit den passenden Talenten vorantreiben.

Active Sourcing für Unternehmen in der Energiebranche

Für eine erfolgreiche Personalgewinnung sollten Firmen der Energiewirtschaft eine Reihe von Active Sourcing Maßnahmen umsetzen:

  • Stellenanzeigen auf Portalen wie LinkedIn, Xing, Stepstone, Monster schalten, die gezielt Fachkräfte der Energiebranche ansprechen
  • Anzeigen in relevanten Printmedien schalten: z.B. Branchenmagazinen für Energietechnik, erneuerbare Energien usw.
  • Active Search: Personalberater oder Headhunter beauftragen, um aktiv nach passenden Kandidaten zu suchen
  • Social Recruiting: Business-Netzwerke wie LinkedIn und Xing nutzen, um Fachkräfte direkt anzusprechen
  • Karriereseiten von Energie-Unternehmen ausbauen und für Suchmaschinen optimieren
  • Jobbörsen von Hochschulen nutzen, um Absolventen und Young Professionals zu erreichen
  • An Jobmessen von Fachhochschulen und Universitäten teilnehmen
  • Interne Empfehlungen von eigenen Mitarbeitern einfordern und belohnen

Durch eine kluge Kombination dieser Maßnahmen lassen sich auch für Nischenbereiche der Energiewirtschaft passgenaue Kandidaten gewinnen.

Strategische Personalgewinnung für Unternehmen der Energiebranche

Beim Recruiting sollten Energie-Unternehmen strategisch vorgehen:

  • Klare Personas für gesuchte Fachkräfte erstellen
  • Realistische Stellenprofile formulieren
  • Treffsichere Anzeigentexte verfassen
  • Bewerbungsprozess mobil-optimiert und nutzerfreundlich gestalten
  • Active Sourcing systematisch betreiben und ausbauen
  • Talent Pools aufbauen: Interessante Bewerber sammeln für künftige Stellen
  • Employer Branding und Personalmarketing kontinuierlich stärken
  • Personalgewinnung als Strategie in der Unternehmensplanung verankern
  • Erfolg der Maßnahmen durch Kennzahlen messen und optimieren
  • Budgets für Recruiting-Werkzeuge wie Active Search aufstocken
  • Prozessautomatisierung einsetzen, z.B. für Terminfindung, Bewerber-Tracking

Mit gut geplanten, aufeinander abgestimmten Recruiting-Aktivitäten lassen sich auch als Arbeitgeber wenig bekannte Energiefirmen am Markt positionieren und die benötigten Fachkräfte sichern.

Recruiting Trends und Innovationen für die Personalgewinnung

Auch die Nutzung neuester Trends und Tools kann Energie-Unternehmen helfen, im Wettbewerb um knappe Talente zu punkten:

  • Gamification: Bewerbungsprozess spielerisch und interaktiv gestalten
  • Virtual Reality: Unternehmen mit VR-Brille erlebbar machen
  • Künstliche Intelligenz: Bewerbervorauswahl durch Matching-Software unterstützen
  • Mobile Recruiting: Bewerbung per Smartphone ermöglichen
  • Active Sourcing: Headhunting und Social Recruiting ausbauen
  • Data-driven Recruiting: Kennzahlen und Analytics intensiver nutzen
  • HR Tech: Moderne Recruiting-Software und digitale Tools einsetzen
  • Candidate Experience: Bewerberfreundlichkeit vom ersten Kontakt bis zum Vertrag

Mit innovativen Methoden können sich Energiefirmen als moderner Arbeitgeber präsentieren und so bei knappen Talenten punkten.

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Hybrid Social Recruiting für Unternehmen der Energiebranche

Social Media wird auch beim Recruiting immer wichtiger. Kanäle wie LinkedIn, Xing und Facebook ermöglichen es, gezielt Fachkräfte anzusprechen und die Arbeitgebermarke zu stärken. Doch viele Unternehmen tun sich noch schwer mit Social Recruiting. Hier kann der gezielte Einsatz externer Experten sinnvoll sein.

Vorteile von hybrid social recruiting für die Energiewirtschaft

Warum sollten sich gerade Energieunternehmen mit Hybrid Social Recruiting beschäftigen?

  • Zugang zu passive Kandidaten, die sich nicht aktiv bewerben
  • Direkte Ansprache von Fachkräften und Young Professionals
  • Interaktion mit potenziellen Bewerbern über Dialog statt Monolog
  • Steigerung von Bekanntheit und Arbeitgeberattraktivität
  • Unterstützung der Employer Brand durch authentische Einblicke
  • Imagepflege in den relevanten Social Media-Kanälen
  • Ergänzung zu klassischen Stellenanzeigen und Headhunting
  • Gewinnung von Talenten, die auf traditionellen Wegen nicht zu erreichen wären

Social Recruiting optimal nutzen durch Co-Sourcing

Allerdings fehlt vielen Unternehmen die Zeit und das Know-how für eine durchdachte Social Media-Strategie. Hier kommt das hybride Modell ins Spiel:

  • Externe Social Media Recruiter entwickeln eine schlüssige Strategie für die Kanäle
  • Inhouse HR konzentriert sich weiter auf die Betreuung von Bewerbern und Mitarbeitern
  • Content-Erstellung für Employer Branding wird von Profis übernommen
  • Active Sourcing über Business-Netzwerke wird ausgelagert
  • Externe Moderation sorgt für Dialoge mit Kandidaten auf Augenhöhe
  • Regelmäßige Aktivität ist durch Einsatz von Social Media Spezialisten sichergestellt
  • Analyse von Kennzahlen und Optimierung der Kanäle durch Experten

Beispiele für Social Recruiting Aktivitäten

Mögliche Aufgaben im Rahmen des hybriden Social Recruitings:

  • Ansprache passender Kandidaten über LinkedIn-Nachrichten
  • Steigerung der Bekanntheit durch Content-Erstellung auf Unternehmenskanälen
  • Interaktion mit Fachkräften in Branchen-Gruppen bei Xing
  • Stellenanzeigen in relevanten Gruppen streuen
  • Umfragen zur Arbeitgeberattraktivität durchführen
  • Hashtags platzieren, um Sichtbarkeit bei Talentsuche zu erhöhen
  • Werbeanzeigen für offene Stellen auf Facebook & Co. schalten
  • Talent-Scouts einsetzen, die geeignete Kandidaten identifizieren
  • Bewerber-Groups einrichten, um Talente zu cluster

Fazit: Proaktive und innovative Strategien für das Recruiting in der Energiebranche sind für Energieunternehmen entscheidend

Die Energiewirtschaft steht vor großen Aufgaben wie der Energiewende und der Digitalisierung. Ohne qualifizierte Mitarbeiter sind die ambitionierten Ziele jedoch nicht erreichbar. Aufgrund des Fachkräftemangels und der Alterung der Belegschaften müssen Energieunternehmen im Kampf um die besten Talente jetzt umdenken.

Klassische Stellenanzeigen und tradierte Recruiting-Methoden reichen heute nicht mehr aus. Es bedarf innovativer und proaktiver Strategien, um die dringend benötigten Experten zu gewinnen.

Moderne Unternehmen der Energiebranche müssen sich durch zeitgemäßes Employer Branding als attraktive Arbeitgeber positionieren. Gekonntes Active Sourcing und Social Recruiting ermöglichen den Zugang zu passiven Kandidaten. Hybride und flexible Modelle mit externen Partnern helfen, die Herausforderungen zu meistern.

Die Gewinnung und Bindung qualifizierter Mitarbeiter entscheidet künftig noch stärker über Erfolg und Wettbewerbsfähigkeit von Energieversorgern. Unternehmen, die jetzt mutig umdenken und ihre Rekrutierung innovativ gestalten, werden einen entscheidenden Vorteil haben.

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